Da Herr Koerser mal im Weinbusiness war, hatten wir die Gelegenheit, zahlreiche leckere Bioweine zu trinken.

Geht man allerdings in den Bioladen oder ins Rfeormhaus, stehen dort eher mangelhafte Weine, die zwar biologisch angebaut sind, aber oftmals Geschmack vermissen lassen.

Aber es gibt unter den Oekowinzern einige, die ganz oben mitspielen am Weinmarkt und die es im besseren Weinhandel zu kaufen gibt.

Zunächst mal 2 (Gross-)Haendler:

www.vivolovin.de Die Webseite ist ein Witz... Man kann die Weine allerdings sowohl in deren Lagerverkauf(Bremen-Neustadt, bzw Airport-City), als auch im gleichnamigen Laden in Bremen-Findorff(Neukirchstr. 41) kaeuflich erwerben. Letzteres hat den Vorteil, das man auch gleich den Findorffmarkt besuchen kann, der beste Wochenmarkt von Bremen.

Die Weine kann man sich schon mal hier betrachten: www.riegel.de

2 meiner Lieblingsbiowinzer sind dort verteten, beide Italiener:

www.erbaluna.it In La Morra(Piemont) machen die Brueder Oberto klasse Weine. Ausserdem kann man dort auch Urlaub machen, sie betreiben einen sehr huebschen Agriturismo. Und es sind furchtbar nette Leute, die auch mal fuer 2 Erwachsene und 1 Kind eine vollwertige Verkostung machen, einem einen Tisch im Restaurant reservieren und so fort.. Favorit: Barbera d'Alba La Rosina

www.cascinadegliulivi.it Zwischen Novi Ligure und Gavi gelegen, ebenfalls mit Agriturismo. Klassische Demeter-Oekos, ein bisschen chaotisch, aber aeusserst liebenswuerdig. Die Weine suchen IMHO ihresgleichen. Die machen uebrigens auch Agriturismo Favoriten sind der Nibio und der A Demua.

Herkunft

Der Grauburgunder ist eine klassische Rebsorte, wahrscheinlich eine Mutation, also eine spontane Veraenderung des Spaetburgunders oder des Schwarzrieslings. Schon im Mittelalter ist sie in Burgund, spaeter in Ungarn und Oesterreich beschrieben. Nach Deutschland kam sie uebers Elsass. Um 1700 erkannte der Speyerer Kaufmann Johann Ruland, dass die Rebe, die er in einem verwilderten Garten fand, von hohem Wert war. Und der war auch ihr Pate: denn der alte deutsche Name der Sorte ist Rulaender. Bis zum Ende des 20. Jahrhunderts galt sie als Sorte, aus der schwere, oelige, breite und eher suesse Weine gemacht wurden. Zuletzt vor allem in Baden.

Wie aus schwerem Wein ein "leichter" wurde

Dieser Typ aber war immer schwerer verkaeuflich. Da hat 1980 ein findiger Kellermeister beschlossen: ich kann auch anders! Statt breiter, schwerer und suesser Weine hat er aus der gleichen Rebsorte einen ganz anderen Typ gemacht: schlank, frisch und fruchtig. Christian Henninger von der Winzergenossenschaft Bickensohl am Kaiserstuhl war der "Vater" des Grauburgunders. Er wies die Winzer an, die Trauben vollreif, aber ohne Edelfaeule (Botrytis) zu lesen. Die mussten dazu mehrfach durch die Weinberge gehen und ernten, um immer den richtigen Zeitpunkt zu treffen. Das sichert viel Frucht und eine gewisse Saeure, ohne den die Sorte leicht plump wirkt.

Namensgebung

Um seinen neuen Wein gegen die ganz anderen, ueblichen Rulaender abzusetzen, griff er auf dem Etikett auf den alten Zweitnamen der Sorte zurueck: Grauer Burgunder. Der hat seinen Ursprung in der grau-rosa Farbe, die die reifen Beeren haben. In Oesterreich und Ungarn heisst sie uebrigens "grauer Moench", was da aber nichts mit den Trauben zu tun hat, sondern mit den Zisterzienzer-Moenchen, die sie anbauten. Im Elsass und in der Schweiz wird er uebrigens als Tokay verkauft, obwohl er mit dieser Herkunft und ihren Sorten nichts zu tun hat, im restlichen Frankreich heisst er Pinot gris.

Verbreitung

in Deutschland gibt es etwa 2500 Ha Grauburgunder. Neben Oesterreich und Ungarn wird die Sorte auch in Nord-Italien angebaut (2200 Ha), wo sie als Pinot grigio Grundstoff fuer einen Modewein der 90er Jahre wurde. Es gibt aber durchaus auch Grauburgunder aus Neuseeland.

Weintyp

Es gibt die Tendenz, nun alle Weine aus dieser Sorte als Grauburgunder zu bezeichnen. Eigentlich sollte der Verbraucher aber unter einem Rulaender einen schweren, suessen Dessertwein mit Mandel-Honig-Aroma und einem sortenbedingten Holzton erwarten duerfen, unter dem Namen Grauburgunder dagegen einen Menuewein, der deutlich frischer und schlanker ist und charakterisitische Aromen zwischen Birne, Ananas und Grapefruit.

Neudefinition eines Weines

Die Weine eignen sich auch gut zum Ausbau im Barrique. Sie haben in jedem Fall eine bekoemmliche Saeure, niedriger als die des Rieslings oder auch des Weissburgunders.

Der Grauburgunder ist das beste Beispiel fuer die Neudefinition eines Weines. Er hat gezeigt, wie wichtig die Kunst des Kellermeisters ist und sein Gespuer fuer den Markt. Eine aehnliche Entwicklung versuchen die Winzer derzeit auch mit dem Mueller-Thurgau, der als Rivaner ebenfalls in einer schlankeren, frischeren Version vermarktet wird.

swr- kaffee oder tee

Die funktionale Studentenmethode:

Man

1. nehme die Kapsel, so vorhanden, von der Weinflasche (die Qualitätsklasse der diese Methode angemessen ist, kommt häufig ohne aus)
2. ziehe einen Herrenschuh aus
3. finde die Balance auf dem bodenständigen Fuss
4. drehe die Flasche mit der noch verschlossenen Öffnung gen Erdboden
5. umschliesse sie ungefähr in der Mitte sehr fest mit der ungeschickteren der beiden Hände
6. entschuldige sich beim Wein für alles
7. schlage so kräftig es gerade möglich ist, ohne die Flasche zu verlieren, mit dem Absatz auf den Flaschenboden
8. wiederhole Schritt 7 so oft wie nötig und verfolge wie sich der korken langsam Stück für Stück von seinem Platz aus dem Flaschenhals hinaus bewegt

Nachteil ist, dass der Korken mitunter ganz die Flasche verlässt während diese noch umgedreht ist. Auf jeden Fall ist der Wein aber gut geschüttelt.

Das war damals.