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Freitag, 5. November 2004
Primitivo bei Tengelmann Dienstag, 19. Oktober 2004
Wein Wenn ein Bauer oder ein Arbeiter sich in einem Dorf betrinkt, kann er sich meist gefahrlos nach Hause begeben. Die Ehefrau kommt, hält ihre Standpauke und führt ihn aus der Schenke weg. in Paris aber kehren Heerscharen von Betrunkenen aus den Vororten in die Stadt zurück, schwankend und an den Wänden entlang taumelnd. Wenn die Theater sich leeren, das heißt also zur gefährlichsten Stunde des Tages, sind sie auf dem Heimweg, und der nur Angetrunkene mag seinem völlig bezechten Kameraden ruhig den Arm reichen: jeder Schritt stellt eine Gefahr dar. Es gibt wohl keinen mitfühlenden Menschen, der nicht stehenbliebe und schauderte bei dem Anblick, wie sie Schlangenlinien beschreiben in zwei Fuß Entfernung von den Wagenrädern. Die Besitzer der rollenden Wagen sollten, wenn sie menschlich fühlen, vor allem sonntags und an Feiertagen ihre Equipagen nicht benutzen oder ihren Kutschern großere Umsicht ans Herz legen, denn diese Tage sind erwiesenermaßen am unfalltrachtigsten. Daß man sich mit gutem Wein betrinkt, wie dies in einigen Ländern geschieht, ist bis zu einem gewissen Grad verzeihlich. Der Unmäßige kommt mit leichten Kopfschmerzen davon und schläft sich aus; daß sich aber der Pariser mit säuerlichem, hartem und abscheulichem Wein betrinkt, der ihm von den Schankwirten zu überhöhten Preisen ausgeschenkt Wird, das ist kaum zu begreifen. Das Bier, das in England und Holland getrunken wird, ist ein gesundheitsförderndes Volksgetränk. Hier bei uns gibt es nichts Verderblicheres als den Wein, mit dem sich das Volk vollaufen läßt. Es gibt für mich in der ganzen Hauptstadt nichts Erstaunlicheres als diese Gier des Volkes auf den sauren Wein, von dem auch nur ein Löffel zu trinken für eine ein wenig feinere Zunge unmöglich ist. Die Trunkenheit ist anderswo eine vorübergehende Unannehmlichkeit, die Trunkenheit der Pariser ist scheußlich und erregt Abscheu, und warum? Weil der Wein, den sie trinken, rascher zur Trunkenheit führt; dazu kommen immer noch einige Verschnitte. die um so mehr die Organe schädigen; ich getraue mir zu sagen, daß der Mißstand, der mich zutiefst grämt und den ich vor allen anderen gern beseitigt sähe, und zwar durch die strengsten Strafen, die Panscherei des Weines ist, der dem Volk verkauft wird. Seine Trunksucht ist die Quelle eines unendlichen Unfriedens. Wenn sich der Arbeiter dem Trunk ergibt, trinkt er für dreißig bis vierzig Sons Wein, und diese dreißig bis vierzig Sols berauben seinen Haushalt um drei oder vier Brote zu vier Pfund, die seine Kinder die Woche über gegessen hätten. Ich wäre dafür, das in England verbreitete leichte Bier in Frankreich heimisch zu machen; dies stärkende, nährende Getränk könnte aufs glücklichste den herben Wein ersetzen, den das arme Volk immer trinkt. Der Genuß von Wein besudelt den Körper einer Nation verleiht ihm Heftigkeit, erregt ihn grundlos, führt ihn zu Verrücktheiten, bringt ihn um Gleichmut, Gelassenheit und die vernünftige Ruhe, die man in allen Ländern des Nordens feststellen kann. Der Wein hat in Paris zu sehr das Bier verdrängt. War es weise, alles — die Wälder und Getreidefelder — dem Weinanbau zu opfern? Wie viele Sklaven werden zur Ernte für dieses Getränk eingesetzt! Der Genuß gut gebrauten Bieres wäre von Nutzen für den Pariser, der damit jederzeit ein verläßliches, stärkendes und viel gesünderes Getränk zur Verfügung hätte als den herben Wein, den er schluckt und der ihn zu all den Rasereien führt, die die Polizeikommissare im Anschluß daran bestrafen müssen. Wozu aber! Gäbe es ein solches Getränk für das Volk, setzte sich doch alsbald das Steuerpachtamt mit an den Tisch, wo die Ökonomie zur Gesundheit des Armen ausschenkt, und er bezahlte ein Glas Bier ebenso teuer wie ein Glas Burgunder. Haben die Brauer denn den Bierpreis nicht schon auf die Höhe des Weinpreises angehoben? Louis-Sébastien Mercier: Pariser Nahaufnahmen Mittwoch, 6. Oktober 2004
nahe riesling 2002 ca. 4eu(oder billiger, ich weiss es nicht mehr) bei rossmann. "qualitaetswein feinherb", da ahnt man schlimmes, aber der schwager hatte ihn empfohlen und ich muss sagen, der schmeckt.
feinherb, da denkt man an schokolade oder bier, es ist aber milde saeure da und ein recht runder geschmack.
nicht der absolute knaller, aber ein riesling fuer einen netten abend vor dem fernseher. ... Nächste Seite
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Bei meinem Gesundheitszustand kommt
da ein ganz schönes durcheinander zustande.
by mariong (02.02.15, 23:05)
ach so: http://www.taz.de/Schlechte-Zeiten-fuer-den-Fachhandel/!135156/
ich kaufe ja wein vermehrt wieder im fachhandel. dafuer trinke ich weniger....
by mutant (19.03.14, 18:27)
na gut, ich tue im
unrecht. er braucht vermutlich wirklich anderes wetter, aber vor...
by mutant (20.02.14, 23:40)
ela hill - furmint -
2012 glubt mir jetzt vermutlich keiner, aber ich sass beim...
by mutant (20.02.14, 23:06)
Na, dann ... ... trifft
sich gut, auch letzte Woche ein Schnäppchen im örtlichen Feinkostladen...
by katatonik (20.01.13, 14:05)
long time no write.... auch
schon lange keine echten schnaeppchen mehr getrunken. aber neulich war...
by mutant (20.01.13, 13:59)
hier ja lieber was aus
der braumanufaktur, aber so richtig passt das ja nicht...
by don papp (07.07.11, 16:51)
fast immer Weinviertel DAC
aus eigener herstellung. (ebenfalls unter 10 euro)
by kinomu (07.07.11, 15:29)
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